Siehe auch hinten unter "LINKS".
Im Ruhestand !
Die Ode eines „bekannten“ Rentners.
Für einen, der die Arbeit liebt,
ist Ruhestand nicht leicht.
Er fürchtet, dass im Müßiggang
das Hirn langsam erweicht.
Für einen, der die Arbeit liebt,
ist Zeitdruck 'ne Fiktion,
Adrenalin ist der Ersatz
und Stress ein Glückshormon.
Für einen, der die Arbeit liebt,
wird Ruhestand zur Last.
Er fühlt im eig’nen Leben sich
als ungebet’ner Gast.
Für einen, der die Arbeit liebt,
ist es kaum richtig vorstellbar,
daß er von nun an Urlaub hat,
und das nun Jahr um Jahr.
Was immer ich in Angriff nahm,
es hatte Hand und Fuß.
Ich mach’ nun aus dem Ruhestand
vielleicht 'nen Hochgenuss !
Hab‘ ich `mal Stress, fahr’ ich zum Rhein !
Lass‘ Winde um mich weh‘n,
Dort esse ich, schau‘ Schiffe an;
kann auch spazieren geh’n !
Adrenalin ? Wohin man blickt !
auf Deutschlands Autobahnen;
man muss die Fahrten nur geschickt
zum Ferien-Anfang planen.
So will ich nun, ganz neu für mich:
Den ganzen Tag erfinden
und den Verlust der Arbeit auch
problemlos überwinden.
Dann soll der Tag sein wie ein Buch
mit unbeschrieb’nen Seiten,
die mich zu täglich anderen
Versuchungen verleiten.
Was immer ich „verschoben“ hab’:
Es wartet vor der Tür.
Was immer ich noch machen wollt’:
Jetzt ist die Zeit dafür!
Und fällt mir 'mal an einem Tag
partout nichts And’res ein:
Dann schau‘ ich ‘mal bei denen,
die schuften müssen, rein.
Gedicht zum 80. Geburtstag
eines "bekannten" Rentners:
Geld und Reichtum sind ein Glück
nur für den kurzen Augenblick.
Der wahre Schatz, das weiß man heute,
liegt in der Lebensfreud‘, ihr Leute.
Sie lässt sich täglich neu entdecken;
und wenn sie schläft, muss man sie wecken;
sie mit Vergnügen voll genießen,
mit Leib und Seele, ohne büßen.
Auch die Familie ist viel wert.
Hört richtig zu und macht nicht kehrt.
Es gibt noch weit’re schöne Sachen.
Auch sollte man noch öfter lachen.
Kurz ist das Leben; denkt daran.
Man soll viel tun, wenn man noch kann.
Auch wenn man 80 hat erreicht:
Dann ist es immer noch sehr leicht.
Zur „Verstopfung“,
was die Meisten mal berührt.
Bist Du am Ende Deiner Kraft ?
Hast Dich nicht noch ‘mal aufgerafft ?
Ist Hausarbeit Dir eine Qual ?
Fühlst Dich zu Haus als „Gast im Saal“ ?
Machst selbst Dir Angst, fast bis zum Schwitzen ?
Kannst nicht mehr glücklich lächelnd sitzen ?
Ist Fluchen für Dich nicht mehr schicklich,
obwohl es hilft, auch augenblicklich ?
Kannst auch mit festen Tatentschlüssen
das „Dürfen“ wandeln nicht in „Müssen“ ?
Schafft Dir es Mühe und Verdruss,
daß nichts dann hilft, wenn man nicht muss?
Brauchst Du hierfür nun auch ein „Serum“
aus dem bekannten „nervus rerum“ ?
Frisst man zuviel in sich hinein,
von Zeitverlust und Arbeitspein ?
Fragt man sich oft mit stillem Graus:
Was kommt da hinten wohl noch raus ?
Ist dies schon chronisch, auch latent,
so daß man dies nicht früh erkennt ?
„Spazieren gehen“ tut auch gut,
sogar wenn man nur Bödsinn tut.
Ist dies nun wirklich nicht zum Lachen ?
Dann muss man eine Dummheit machen !
Man sagt: Das sind ja wieder Sachen;
nur welche Dummheit soll man machen ?
Ich sag es hier; es ist kein Mist
von einem „trockenen“ Jurist.
Lasst ab von „Joghurt“, „Vollkornbrot“,
und schlagt die Zeit ganz anders tot:
Champagner, Schmusen und Erbauung,
die bringen prächtige Verdauung.
Es hilft beim Kochen auch am Herd.
Solch‘ Dummheiten sind Goldes wert.
Lebt „ohne“ nicht so lange Zeit
in selbstzufried’ner „Trockenheit“.
‘ Ne Dummheit gibt es hier auf Erden
nur zu dem Zweck „gemacht zu werden“.
Oft ist sie teuer; und die Meisten,
die sie dann tun, könn’n sich‘s nicht leisten.
Ein „Gottesdienst“ ist kein Ersatz.
Dann lieber einen dicken Schmatz.
Denn Jeder, der dies nicht so macht,
nur haargenau sich‘s durchgedacht,
lebt doch nur stets in Furcht und Wahn
und stirbt, und weiß doch nicht woran.
Denn unser „Schicksal“, das nicht „muss“,
macht unversehens mit mir Schluss.
Nicht Trinken um des Trinkens willen !
Bringt letztlich nur dann neue Pillen.
Meint Ihr, das wäre nun genug ?
Dann trinkt doch ‘mal ein Gläschen „Krug“.
Champagner macht so richtig froh,
wie auch die Marke „Veuve Clicqot“.
Das Leben ist nicht riesig lang;
wer an den Tod denkt, der ist bang‘.
D’rum hat nur der im Grunde recht,
der gleich erklärt, ihm ging‘ es schlecht.
Ist man bekehrt und nicht voll Zorn ?
Dann trink 'mal Rotwein oder Korn.